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Dein perfektes Board
Bevor du dir die große Auswahl an Snowboards anschaust, solltest du dir überlegen:
Was will ich (mit meinem Brett tun) – Piste, Freeride oder doch lieber in den Park?
Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Kategorien bei Snowboarden:
- All Mountain/Terrain
- Freestyle
- Freeride
All Mountain Snowboards
Das All Mountain-Brett ist für alle Bereiche am Berg konzipiert. Sozusagen, die eierlegenden Wollmilchsau. Es vereint die Bereiche von Freeride und Freestyle. Wenn du beispielsweise hauptsächlich Piste fährst, aber du dich im Park oder Tiefschnee ausprobieren möchtest ist ein All-Mountain die perfekte Wahl. Meist sind die Boards directional oder directional twin geformt. (Eine genaue Erklärung zu den Formen findest du unter “Shapes” weiter unten)
Ein All-Mountain Snowboard kann jeder fahren. Vom Einsteiger bis hin hin zum Pro. Um eine saubere Fahrtechnik zu erlernen, bietet dir ein All-Mountain Board die beste Möglichkeit.
Es ist genauso eine ansprechende Option für Unentschlossene, da man bei einem All-Mountain nichts falsch machen kann. All-Mountain = Allrounder!
Freestyle Snowboards
Ein Freestyle-Board will ans Rail und in die Pipe. Kicker, Halfpipe, Boxen, Rails und Street sind weitere Terrains, die sich ideal für dein Freestyle-Board eignen. Für den Park brauchst du ein eher schulter hohes und tailliertes Brett, was für Wenigkeit sorgt. Eine Rocker-Vorspannung gibt dir genug Flexibilität beim jibben - und selbst größere Kicker händelst du mit Leichtigkeit. Für die Halfpipe empfiehlt sich ein härteres Brett mit Camber-Vorspannung, welches viel Snap mit sich bringt. Es gibt dir die Sicherheit und Stabilität bei Takeoffs und Inruns. Wichtig ist ein True Twin Board – d.h. Nose und Tail sind symmetrisch. Somit spielt es keine Rolle, mit welchem Fuß du vorne fährst.
Oftmals gibt es auch Park-Snowboards, welche sich angenehm auf der Piste fahren lassen. Da sie meist sehr drehfreudig sind, kannst du ein weiches Rocker-Park-Board mit gutem Gewissen auch als Einsteiger fahren.
Freeride Snowboards
Last but not least: Dein Freeride-Snowboard. Es bringt dich zum Träumen und lässt dich durch die Berge schweben. Es soll dir möglichst viel Auftrieb bringen, damit du beim Verdrängen des Powders oben aufschwimmst. D. h. viel Auflagefläche und ein härterer Camber werden gesucht. Er ist wesentlich schneller und hat eine bessere Performance. Ein Rocker hingegen ist beliebt, da er sich einfacher fahren lässt. Meist sind solche Powderwaffen etwas breiter und reichen bis zur Nasenspitze – wobei der passionierte Rider sagen würde: The sky´s is the limit!
Da ein Freeride-Brett meistens mit einer Camber-Vorspannung ausgestattet ist, eignet es sich auch für das sportliche Carven auf der Piste.
Wer bin ich und was kann ich?
Als Einsteiger empfiehlt es sich ein drehfreudiges Snowboard zu wählen. Beispielsweise ein weiches und kurzes Brett (schulterhoch) mit einem Rocker als Vorspannung. Es verzeiht dir deine Fehler und verhindert fast immer ein Verkanten. Wer weniger verkantet, d. h. mit der bergabgewanten Kante in den Schnee eintaucht, fällt seltener auf die Knie oder den Hosenboden und hat somit mehr Spaß am Boarden.
Wer sich sicherer beim Kurvenfahren fühlt und zu den Fortgeschrittenen zählt, sollte sich Gedanken über sein Terrain machen. Ein All-Mountain Brett bietet dir die Möglichkeit, neue Terrains zu entdecken. Explore and develop your skills!
Wer sich als Expert Rider bezeichnet, kann jede Herausforderung am Berg meistern. Lebe deine Vorlieben und trau dich – extreme Shapes geben dir eine neue Challenge. Und nur mit dem perfekten Brett kannst du deine Fähigkeiten ausfahren und verbessern.
Shapes
Als Shape bezeichnet man die Form oder den Schnitt deines Brettes.
True Twin findet man meist bei Park-Boards. Diese sollen vorwärts wie rückwärts gleich zufahren sein. Das Ture Twin sagt aus, das es Symmetrisch von der Boardmitte aus ist. Daher Perfekt für alle die Switch lieben oder es im Park brauchen.
Directional Twin ist letztendlich ein True Twin Board welches nur ein Set-back hat. D. h. die Bindungsschrauben liegen leicht versetzt in Richtung Tail. Damit hat man als Park Rider die Möglichkeit, es auch auf der Piste oder im Pow knattern zulassen.
Directional Snowboards sind der Klassiker beim Freeride und im All-Mountain Bereich. Ein richtiges Directional Board hat eine längere Nose und ein kürzeres Tail. Die Bindungsschrauben und Sidecuts sind von der Mitte des Boards zurückgesetzt und machen die Nose länger als das Tail. Zudem ist die Nose oftmals weiter aufgebogen als das Tail. Somit bekommst du mehr Auftrieb und das Board lässt sich leichter im Pow fahren. Wer es gerne schnell auf der Piste und viel Auftrieb im Powder mag, ist beim Directional genau richtig.
Tapered Directional ist ein besonderer Shape, welchem einem Directional sehr ähnelt. Oft wird nur das Tail verjüngt und sorgt für mehr feingefühl beim Powerden. Eine zusätzliche breite Schaufel (Nose) gibt dir maximalen Auftrieb. Besonders bei hüfthohen Champagne Powder. Der Traum!
Camber / Vorspannung
Als Vorspannung bezeichnet man die Art der “Biegung” deines Brettes, wenn du es von der Seite anschaust. Ob beispielsweise Nose und Tail leicht nach oben oder unten gebogen sind, das Brett flach auf dem Boden aufliegt oder in der Mitte nach oben gewölbt ist. Unter der Vorspannung eines Snowboards versteht man dessen Eigenspannung. Diese wirkt beim Fahren den auftretenden Kräften entgegen.
Camber
Der Klassiker, mit positiver Vorspannung, der dich mit Stabilität und Pop versorgt. Er schneidet das Eis und gibt immer Halt, auch bei hohen Geschwindigkeiten.
Rocker
Mit einer negativen Vorspannung hat man weniger direkte Auflagefläche, somit auch „weniger Kante“. Es ist drehfreudiger/verspielter und macht ein Verkanten nahezu unmöglich.
Flat
Achtung: der kommt Flach - Drehfreudigkeit und Kantenhalt werden hier versprochen. Ein Kompromiss aus Camber und Rocker.
Hybrid Rocker
Hier besitzt das Board sowohl eine positive als auch negative Vorspannung. Die positive Vorspannung gibt den Response und das direktere Fahrverhalten – während die negative Vorspannung ein einfaches Drehen auf der Piste und ein fehlerverzeihendes Fahren ermöglicht.
Es gibt unzählig verschiedene Vorspannungen heutzutage. Die Realität muss aber der Theorie, eines neuen Vorspannungskonzepts, nicht immer zusagen.
Sidecut
Unter Sidecut versteht man, welche Radien ein Snowboard hat. Verschiedene Radien haben spezielle Aufgabe und sollen dich bei deinen Herausforderungen in der Pipe oder der Piste perfekt unterstützen.
Ein Board mit einem kleinen Radius, ist agiler und wendiger bei abrupten Bewegungen.
Im Gegensatz dazu ist ein Snowboard mit einem großen Radius laufruhiger und lässt sich smoother auf der Piste halten.
Ein radialer Sidecut sorgt für ein gleichmäßiges Gefühl beim Fahren und gibt dem Board unabhängig von der Fahrtrichtung immer die nötige Stabilität und Sicherheit. Somit bleibt der Fahrer sehr flexibel. Das Board ist daher ideal für alle Einsteiger und Allrounder.
Eine Besonderheit bietet ein Progressiver Sidecut. Mit einem zum Tail versetzten Sidecut bekommt das Brett neue Eigenschaften. Diese Art von Board ist für aggressive Fahrer geeignet, welche die Stabilität eines flachen Sidecuts (großer Radius) , aber auch das Ansprechverhalten eines tieferen Sidecuts (kleiner Radius) bevorzugen. Der tiefere Abschnitt eines progressiven Sidecuts ermöglicht es dem Rider, schnellere Turns zu ziehen.
Also ideal für Fahrer, die steiles und natürliches Terrain bevorzugen, wo die Landschaft oft unberechenbar ist.
Asymmetrische Sidecuts sind wohl eine der smartesten und fortschrittlichsten aber unbeliebtesten Sidecuts. Dabei ist diese Technik nicht neu und hatte bereits zum Beginn der Snowboard Geschichte ein hohen Bekanntheitsgrad erlangt.
Asymmetrische Sidecuts haben einen kleineren Radius an der Backside und einen größeren Radius an der Frontside. Somit ist es einfach der Fersenkante zu belasten und mehr aus der Hüfte zukommen. Manche mögen diesen Sidecut nicht, weil es zu extravagant scheint.
Flex
Es gibt zwei verschiedene Arten von Flexibilität in einem Snowboard – Längs- und Torsions-Flex.
Längsflexibilität ist die Flexibilität der Snowboardlänge (von der Nose bis zum Tail). Dies meint man, wenn man über den Flex eines Boards spricht. Die von den Herstellern angegebene Flex-Bewertung bezieht sich oft ebenfalls auf die Längsflexibilität.
Dieser Flex kann Progressiv/Stufenweise oder kontinuierlich sein. Ein progressiver Flex bedeutet, dass der Flex in der Mitte des Boards, der Nose und des Tails ein unterschiedliches Flex-Level haben kann.
Torsionsflexibilität ist die Flexibilität der Breite des Boards (von Kante zu Kante). Ein weicherer Torsionsflex hilft bei engeren Kurven und ein steiferer Torsionsflex verbessert den Kantenhalt.
Normalerweise wird der Flex auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet:
- 1-2 bedeutet weicher Flex
- 3-4 bedeutet mittlerer bis weicher Flex
- 5-6 bedeutet mittlerer Flex
- 7-8 bedeutet mittlerer bis steifer Flex
- 9-10 bedeutet steifer Flex
Freestyle Flex
Street / Jib Boards sind sehr weich, 1-2 von 10. Perfekt zum Buttern.
Die meisten Freestyler neigen dazu mittleren bis weichen Flex (3-4 von 10) zu wählen, damit sie den Park verlassen und Kicker in Angriff nehmen können. Oder noch besser: Kicker im Backcountry! Wer die richtig großen Kicker in Angriff nehmen möchte, sollt sich ein Brett mit viel Pop zulegen. 4-6 Flex sind da die richtige Wahl.
Freeride Flex
Wenn du ein Freerider bist, der es liebt, im Backcountry zu fahren, mit hoher Geschwindigkeit zu heizen und generell aggressiver unterwegs ist, dann wird dir ein harter/steifer Flex viel besser als ein weicher gefallen.
Ein steiferer Flex gibt dir mehr Stabilität und Kantenhalt, besonders bei hohen Geschwindigkeiten.
Der Flex von der Nose ist normalerweise weicher als vom Tail. Die weichere Nose hilft, dich im Powder zu halten und das steifere Tail hilft beim Kantenhalt.
Freerider werden in der Regel nach einem von 7 bis 10 Flex-Board (abhängig von Körpergewicht usw.) suchen.
All Mountain Flex
All Mountain Rider, die gerne ein bisschen von allem machen, werden natürlich nach etwas dazwischen suchen.
Ein Großteil aller Mountain Boards wird zwischen 4 und 7 von 10 Flex-Punkten sein.
Bindungsschrauben-Systeme
Vorab ist es wichtig zu wissen: Nichts jede Bindung passt auf jedes Brett!
Es gibt verschiedene Inserst-/Bindungsschraubenabstände. Wir wollen hier auf das 4x2 und das 4x4 eingehen. Beim 4x4 System werden die Inserts im Abstand von 4 cm in der Länge und 4 cm in der Breite angeordnet. Beim 4x2 beträgt der Abstand 4 cm in der Breite und 2 cm in der Länge. Das 4x2 ist heutzutage die gängigste Verbindungsmöglichkeit zwischen Board und Bindung. Vorteile wie eine breite Range an Bindungsmöglichkeiten, welche eben nicht nur von einem Hersteller hierfür bereitgestellt werden, eine hohe Flexibilität der Positionierung der Bindung auf dem Board und ebenso der geringere Flexverlust bei einem 4x2 Insert machen es zu unserem Favoriten.
Hersteller, die diese Art der Lochbohrung verwenden sind beispielsweise Nitro, Capita und Pogo.
Boardlänge
Die perfekte Lösung für einen selbst muss man austesten. Wobei man hier mit einem gewissen Spielraum an die Sache ran geht. +/- 3 cm zur gewünschten Länge ist eine vernünftige Toleranz.
Die richtige Länge vom Board hängt hauptsächlich von Gewicht, Größe, Einsatzgebiet und der persönlichen Präferenz ab. Es wird meist empfohlen, ein tendenziell längeres Brett für das Freeriding zu nehmen, da es dir mehr Auftrieb im Pow bietet. Wiederum ein Park (Freestyle)-Board sollte kürzer sein, damit es wendiger und agiler ist. Eine pauschale Aussage hierzu können wir leider nicht treffen. Ein großes Board kann ebenso wendig wie ein kleines sein, wenn wie oben beschrieben Radien, Vorspannung, Flex und Shape das zulassen – die Länge ist also nicht immer entscheidend.
Eine kleine Hilfe kann diese Tabelle für All Mountain Snowboards geben:
Körpergröße in cm | Körpergewicht in kg | Snowboard Größe in cm |
---|---|---|
148 | 50 – 56 | 128 – 137 |
153 | 52 – 63 | 133 – 142 |
159 | 60 – 66 | 139 – 148 |
164 | 65 – 71 | 144 – 153 |
169 | 67 – 76 | 149 – 158 |
174 | 72 – 80 | 154 – 163 |
179 | 76 – 84 | 159 – 168 |
184 (+) | 80 – 88 (+) | 160 + |
Freestyle (kurz) < All Mountain (mittel) < Freeride (lang)
Base: extruded und sintered
Die Base ist der Teil des Boards, welcher den direkten Schneekontakt hat. Der Belag beeinflusst, wie schnell dein Brett werden kann und wie strapazierfähig es ist.
Extruded Base
Eine extrudierte Base besteht aus P-tex Plastikpellets, die zusammen geschmolzen und durch eine Form gezogen werden. Dann wird der Rohling auf das Boardmaß zugeschnitten oder gestanzt.
Solch eine Base ist einfacher zu reparieren als eine gesinterte Base, da sie weniger dichte und kompakte Strukturen haben. Sie müssen zudem nicht so häufig gewachst werden, im Gegensatz zu einem gesinterten Belag, weil sie nicht so viel Wachs absorbieren und langsamer es abgeben. Snowboards mit einer extrudierten Base sind normalerweise billiger als Boards mit gesinterten Base.
Extrudierte Bases haben eine geringere Dichte als gesinterte, wodurch sie anfälliger für Verschleiß und Cuts sind.
Sintered Base
Gesinterte Bases werden hergestellt, indem die P-Tex Pellets unter einen großen Druck gesetzt und miteinander verschmolzen werden.
Dies verleiht dem Material eine höhere Dichte und bessere Wachsabsorbtionseigenschaften. Der Belag wird dann auf die richtige Dicke und Abmessungen des Brettes geschnitten.
Gesinterte Bases können mehr Wachs aufnehmen als extrudierte Boards, wodurch sie hydrophober („nicht Wasser liebend“) und somit schneller sind, weil die Reibung auf dem Schnee reduziert wird.
Ein gesinterter Belag ist langlebiger als ein Extrudierter.
Aufgrund der Porosität des Materials geben gesinterte Boards mehr Wachs ab, sodass sie in der ersten Saison häufiger gewachst werden müssen. Im Laufe der Zeit müssen sie seltener gewachst werden. Gesinterte Bases sind schwieriger zu reparieren und in der Herstellung teurer.
Kanten
Ein Snowboard ist immer mit einer Stahlkante ausgestattet, welches dir den nötigen Halt auf einer eisigen Piste gibt. An der Innenseite der Kante befinden sich kleine T-Profile mit deren Hilfe man die Kanten am Brett befestigt.
Wichtig ist, dass diese regelmäßig gewartet wird. Denn es gibt nichts Schlimmeres als mit einer stumpfen Kante auf der Piste „rumzueiern“.
Wer auf Boxen und Rails möchte, sollte sich überlegen, ob er eine verstärkte Kante möchte. Dies macht dein Board haltbarer und vermeidet ein Ausreißen der Kante. Bei Nitro nennt sich dies Railkiller.
Power Pods
Erweiterte Boardbreite unter den Bindungen, für zusätzlichen Kantengriff und einen schnelleren Kantenwechsel. Die zusätzliche Breite unter den Bindungen reduziert Hangups von Zehen und Ferse und bietet gleichzeitig besondere Kontrolle und natürliches Brettgefühl.
Swallow Tail
Das Tail bietet heute so viele Möglichkeiten. Besonders für Freerider gibt ein solches Swallow Tail einen hohen Genussfaktor. Durch den Einschnitt am Heck sinkt dein Tail im Powder ein und deine Nose schwimmt oben auf. Ohne Anstrengung bekommst du ein Surf-feeling der Extraklasse. Je größer der Schwalbenschwanz, desto leichter sinkt dein Tail ein. Wer lieber durch den Wald heizt, kann sich auch einen schwächeren V-Cut, für anspruchsvolles Terrain gönnen.
Wide Board
Wer mit großen Füßen ausgestattet ist, sollte sich ein Wide Board anschauen. Diese sind ein wenig breiter und verhindern Hangups der Boots im Schnee. Ab Euro Schuhgröße 45 und größer, ist ein Wide nicht verkehrt. Aber lange kein Muss. Es kommt auf den Stance und dein bevorzugtes Terrain an.